Nichts wie weg hier... - 1 Woche Bundaberg

Donnerstag, 06.12.2012

Hier sollte noch einmal gearbeitet werden...was gleichzeitig auch der einzige Grund war überhaupt nach Bundaberg zu gehen. Außerdem trafen wir hier auf Réne, welchen wir vom Tischtennis her kennen, und wurden von ihm auch zu unserem Hostel geführt. Er hat uns zwar eigentlich von diesem Hostel abgeraten, da es zwar gut ist aber nicht wirklich viel Arbeit vermittelt, dennoch wollten wir es hier einmal probieren! Es liegt nämlich ziemlich Zentral und war auch recht günstig für ein Working Hostel, im Gegensatz zu dem Hostel in dem Réne wohnte. In unserem Hostel angekommen fiel uns an der Rezeption zunächst eine Tafel auf. Hier waren die Namen derjenigen aufgeschrieben, die am nächsten Tag arbeiteten. Obwohl uns keine großen Hoffnungen gemacht wurden waren unsere Namen noch am selben Tag aufgeschrieben. Die Frau an der Rezeption ermahnte uns aber sofort mindestens 10L Wasser für die Arbeit zu kaufen, da diese Menge nötig sei bei so einer schweren Arbeit. Wir hatten ein 2er Zimmer und dementsprechend ziemlich viel Ruhe. Dennoch war nicht besonders viel Platz vorhanden, so fehlte es auch an üblichen Utensilien wie Kühlschrank, Mülleimer, Stuhl, kleinem Tisch oder abschliesbarem Schrank. Die Betten waren sehr klein und extrem unbequem, wodurch wir uns am nächsten Morgen nicht wirklich erholt fühlten. In einem vom Hostel organisierten Bus ging es also morgens um 6 Uhr zur Arbeit. Auf der Farm angekommen dachten wir, aufgrund des enorm riesigen Feldes, dass wir wohl Arbeit für die nächsten 3 Tage sicher haben. Allerdings erfuhren wir nur wenig später, dass wir das Feld noch am selben Tag fertig machen müssen. Die Arbeit von Johannes und drei anderen Backpackern bestand darin Bäume zu pflanzen (gerade richten, festtreten, mit Erde abdecken). Carsten hingegen musste zusammen mit einem Mitarbeiter der Farm Löcher auf dem Feld graben um die Bewässerung zu installieren und um falsch gesetzte Bäume umzupflanzen. Zunächst hielten wir das für eine nicht so schwere Arbeit und scherzten noch ein bisschen. Aber 9 Stunden Arbeit in der unerträglichen Hitze belehrten uns schnell eines Besseren. So wurden über den Tag hinweg ohne Probleme von jedem 8L Wasser getrunken. Alle waren sich am Abend sicher, dass dies wohl die anstrengenste Arbeit war, die wir jemals gemacht haben. Jeder von uns hat sich bei der Arbeit auch die ein oder andere "Verletzung" zugezogen, so hatten Johannes und die drei anderen Backpacker jeweils ihre Unterarme aufgeschürft und Carsten sich Blasen und Abschürfungen vom Schaufeln geholt. Allerdings verdienten wir an diesem Tag, nach Abzug der Steuern, auch jeweils stolze 130 AUD. Im Hostel angekommen freuten wir uns auf eine Dusche und auf unser Essen. Die Küche war zwar nicht sehr groß, aber ausreichend für die recht geringe Anzahl von Leuten, die hier abends kochten. Da es aber so gut wie kein Geschirr gab, wurde z. B. morgens das Müsli ab und zu einfach aus einem Topf gegessen. Aufgrund unserer Erschöpfung waren wir ehrlich gesagt garnicht wirklich böse darüber, dass wir am nächsten Tag keine Arbeit hatten. Doch wie sich bald herausstellte sollte dies auch für den Rest unseres Aufenthalts so bleiben. So gammelten wir schließlich den Rest unseres Bundaberg-Aufenthaltes in unserem Zimmer und verließen dessen gekühltes Klima nur in äußersten Notfällen. Die Stadt war leider alles andere als sehenswert. Auch um zum Baden an den Strand zu gehen erwies sich schnell als Schnappsidee, wollten wir doch keine 16 km laufen. Einzig und allein das Einkaufscenter war es wert das Hostel zu verlassen und für einen Friseurtermin den Carsten wahrnahm. Wir redeten, um die Zeit tot zu schlagen, sehr viel mit den anderen Deutschen denen es auch langweilig war. Abends konnte ohnehin alles gemacht werden. Der komplette Staff war jeden Tag um 19 Uhr verschwunden (über das Wochenende sogar komplett), sodass die Backpacker unbeaufsichtigt waren. Es fühlte sich mehr wie eine rießige chaotische WG an und dementsprechend sah es auch aus. Geputzt wurde nämlich meist nur von den Bewohnern und selbst dann nur sporadisch, betrunken oder einfach garnicht. So wollte nicht nur der migränegeplagte Johannes so schnell wie möglich diesen Platz verlassen, sondern auch seine "Krankenschwester" Carsten, um nicht noch eine weitere Woche so unnötig zu verschenken.