Nach 3 Monaten nimmt unsere Reise ein Ende...

Mittwoch, 09.01.2013

Unsere Reise nahm Heute, nach 91 Tagen 20 Stunden und 40 Minuten, ein Ende. Wir landeten sicher um 17:00 Uhr in Frankfurt und konnten nach der Gepäckannahme endlich wieder unsere Familien in die Arme schließen :-) Wir haben während unserer Zeit in Australien viele neue Erfahrungen sammeln dürfen/müssen und können jetzt auch sagen, dass wir eindeutig selbständiger wurden! Wir haben in 109 Stunden und 5 Minuten Busfahrt nicht nur unzählige Kilometer zurückgelegt, sondern wir konnten dabei auch die verschiedensten Landschaften betrachten. Wer unseren Blog fleißig verfolgt hat, der weiß, dass zu Beginn unserer Reise erst einmal die Ostküste anstand und wir dabei einige Zwischenstopps einlegten. Nachdem wir dann genug von schönen Stränden und Wasser hatten, ging es noch für einen Tag in den Regenwald, aber dann auch schon Richtung Alice Springs ins Outback. Wie Ihr sicherlich wisst hatten wir auf dem Weg dort hin so einige Probleme, welche wir aber glücklicherweise alle bewältigen konnten. Aber die Wüste hatte uns nach 1 Woche auch schon wieder los, denn Temperaturen von bis zu 45 Grad waren uns dann doch ein wenig zu viel ;-) Zum Abschluss unserer Reise ging es ja dann noch Richtung Süden um mit der Great Ocean Road einen gelungenen Abschluss zu erzielen. Es war eine tolle Zeit hier in Australien, aber wir haben uns zum Ende hin auch wieder auf Zuhause gefreut! Auch wenn es nicht immer einfach war haben wir uns trotzdem "durchgebissen" und das Beste aus jeder Situation gemacht. Natürlich durften wir auch wunderschöne Orte kennenlernen, wie zum Beispiel den Whitehavenbeach oder Fraser Island, aber das Leben als Backpacker ist nicht immer so ganz einfach. Zum einen sind die Preise in Australien extrem hoch, sowohl für Unterkunft als auch für Essen und Trinken, und zum anderen muss man immer alles passend organisieren. Das Organisatorische war vor allem am Schluss sehr wichtig, da wir unseren Rückflug umgebucht hatten und bis dahin in Melbourne sein mussten. Wir mussten auf unserer Reise auch feststellen, dass das Leben aus dem Rucksack nicht so ganz unseres ist, aber diese Erfahrung mussten wir erst einmal machen, denn man stellt sich alles immer einfacher vor wie es in Wirklichkeit ist! Wir haben so ziemlich alles durchgemacht was man unserer Meinung nach durchmachen kann...von dreckigen Hostels, über einen verpassten Bus, über ausgesetzt werden mitten im Nirgendwo und dabei noch auf sehr hilfsbereite Menschen zu treffen, bis hin zu Bedbugs...es war also eigentlich alles dabei :P Man muss schon sagen, dass wir zu Beginn unserer Reise nicht viel Glück hatten, sowohl bei der Arbeitssuche, als auch bei der Buchung der Touren, aber man lernt ja aus jedem Fehler ;-) Viele wissen vielleicht die genauen Gründe unserer verfrühten Heimkehr nicht, deshalb wollen wir sie hier einmal grob darstellen. Normalerweise sollte unsere Reise 6 Monate und etwas mehr als 3 Wochen betragen, aber wie Ihr nun seht wurden es auf den Tag genau "nur" 3 Monate. Unser Plan war es 2-3 Monate zu Beginn der Reise zu arbeiten und für die restliche Zeit zu Reisen, aber die Arbeitssuche stellte ein größeres Problem dar als wir vor unserer Reise angenommen hatten! In Sydney wurde uns gesagt, dass man in Coffs Harbour leicht Arbeit finden sollte, weshalb wir überhaupt erst in Erwägung zogen diesem kleinen Ort einen Besuch abzustatten. Es traf ganz gut zu, denn in Coffs Harbour fand man recht leicht Arbeit, wenn man ein Auto hatte, aber keiner hat uns gesagt, dass dort alles Schwarzarbeit ist und zudem der Lohn noch deutlich unter dem Mindestlohn liegt. Aber wie Ihr wisst wurde unsere Arbeitsphase nach 9 Tagen beendet, da wir keine Mitfahrgelegenheit mehr hatten und auch selbst kein Auto besaßen. Also entschlossen wir uns erst einmal weiter zu reisen und dann wo anders nach Arbeit zu suchen. Da wir viel von Bundaberg hörten und dort auch ein Freund von uns arbeitete, entschlossen wir uns dort unser Glück auszuprobieren, aber auch dieser Versuch scheiterte. Wir sind extra in ein Working Hostel gegangen, aber hatten nur 1 Tag von 7 Tagen Arbeit, weshalb wir nicht einmal die Hostelkosten ausgleichen konnten! Vielleicht hatten wir uns wirklich das falsche Hostel ausgesucht, da uns Réne seines empfohlen hatte, aber vorher weiß man das ja nie sicher. Als auch diese Arbeitssuche scheiterte haben wir uns dazu entschieden unsere Reise zu kürzen und deshalb einfach nur zu Reisen und nicht mehr nach Arbeit zu suchen. Ein weiterer Punkt waren die ziemlich hohen Unterhaltskosten, denn ein vernünftiges Hostel kostet pro Nacht und pro Person meist so um die 25-30 AUD. Dazu kommen dann noch die Verpflegungskosten und selbst wenn man wie wir recht sparsam von Müsli, Milch, dem billigsten Wasser, billigem Toastbrot, Käse, Spaghetti, Pasta und Insta-Nudeln lebt, alles im Angebot natürlich, hat man trotzdem einen täglichen Verbrauch von um die 12 AUD pro Person! Wenn wir also für einen geringen Verdienst arbeiten und dabei auf dem niedrigsten Lebensstandard ausharren würden, so hätten wir uns trotzdem nicht wirklich viel zur Seite legen können. Dazu muss man sagen, dass unsere "Essgewohnheiten" in Australien durch die einseitige, aber günstige Ernährung nicht gerade gesund war und wir auch irgendwann kein Lust mehr darauf hatten, aber trotz alle dem es bis zum Schluss durchgezogen haben :P Warum sollte man also in Australien arbeiten, dabei auf dem niedrigsten Lebensstandard leben und sich fast nichts zur Seite legen können, wenn man in Deutschland einen deutlich besseren Lebensstandard hat, zwar weniger verdient, aber auch deutlich weniger ausgibt und dabei auch nicht mehr oder weniger von der Umgebung sieht wie in Australien! Wenn man nämlich gearbeitet hat, dann kam man wie in Deutschland auch erst Abends zurück, musste noch kochen, duschen, einkaufen und Wäsche waschen, also sah man eigentlich nur sein Hostel(zimmer)! Durch dieses Leben haben wir erfahren wie gut es uns doch eigentlich Zuhause geht und was wir dort für einen Luxus geboten bekommen. Somit haben wir jetzt nach 3 Monaten unsere Australien-Reise beendet und auch unseren Neuseeland-Aufenthalt gestrichen, da wir dort nicht in einer Woche durchhetzen wollten, denn es ist dort auch nicht wirklich viel günstiger und unsere Reise hier in Australien hat uns schon viel zu viel gekostet. Deshalb holen wir den Neuseeland-Besuch später einmal nach um genügen Zeit mitzubringen, sodass wir alles ansehen und genießen zu können. Somit haben wir jetzt hoffentlich alle Fragen bezüglich unserer verfrühten Rückkehr beantwortet ;-) Ein Highlight müssen wir jedoch noch hervorheben bevor wir zum Ende unseres letzten Blogeintrages kommen. Wir flogen mit der Airline "Korean Air" und bei dieser ist es üblich, dass man einen Zwischenstopp in Seoul für eine Nacht hat. Wir kamen gestern um 18 Uhr in Seoul an und wir wussten nicht genau was uns für ein Hotel erwartet, denn dies wurde von der Airline übernommen. Am Stand von Korean Air wurden uns dann Essensgutscheine ausgeteilt und ein Hotel zugewiesen. Nach 2 Minuten Busfahrt gelangten wir dann an einem Hotel an, welches unsere "Backpackeransprüche" bei weitem übertraf, denn so etwas waren wir gar nicht mehr gewöhnt...ein NORMALES LEBEN :D Jeder von uns hatte ein riesiges Doppelzimmer für sich und zwar im 5-Sterne Hotel Hyatt mit Blick zum Flughafen. Wir hatten Abendessen und Frühstück inklusive und beides war sehr luxuriös aufgezogen! Wir kamen uns etwas komisch vor, direkt vom Backpacker Dasein wieder in ein anständiges Leben geworfen zu werden mit allem was das Herz begehrt! Nach dem Abendessen haben wir uns dann auch noch ein wenig im Wellnessbereich des Hotels erholt. Es war ein perfekter Abschluss für unsere Reise, deshalb ein Dankeschön an Korean Air :P Nun können wir Euch noch eines versprechen...es warten TAUSENDE von Bilder und STUNDENLANGE Videoaufnahmen auf Euch, also plant schon einmal ein paar Stunden Zeit dafür ein ;-) Zum Schluss möchten wir uns noch ganz, ganz herzlich bei Allen bedanken die uns bei unserer Reise auf irgendeine Weise unterstützt haben und auch bei all denjenigen die unseren Blog fleißig verfolgt haben! Vor allem jedoch müssen wir unseren ELTERN danken, denn ohne diese wäre unsere Reise gar nicht möglich gewesen! Sie haben uns immer unterstützt und uns in jeder Situation zur Seite gestanden. Man muss auch mal betonen, dass es nie ein "Nein" von ihnen gab, egal um welche Angelegenheit es ging! Wir sind ihnen unglaublich dankbar, dass wir Australien bereisen durften und sie uns dabei unterstützt haben selbstständig zu werden. Wir wissen jetzt auch was sie uns Zuhause alles bieten und wie gut wir es doch bei Ihnen haben! Erst wenn einem etwas fehlt, was vorher für einen normal war, merkt man was man überhaupt für ein Leben geboten bekommt! Deshalb nochmal ein riesen DANKESCHÖN an Erich, Marianne, Nadine, Sonja und Eberhard! Wir hoffen Euch hat unser Blog gefallen und wir konnten Euch ein wenig an unserem Leben teilhaben lassen, auch wenn wir tausende von Kilometer entfernt waren! Zum Abschluss haben wir uns ein paar Dinge überlegt, die wir auf unserer Reise gebraucht haben bzw. sehr nützlich waren ;-)

Wichtige Reiseutensilien: 1. Umhängetasche 2. Handy/Kamera 3. Sonnencreme

Treueste Reiseutensilien: 1. Kühltasche von ALDI 2. Flip Flops 3. Farmerhüte fürs Arbeiten ;-)

Nervende Dinge in Australien: 1. Leitungswasser mit Chlorgeschmack 2. schwer zu verstehender Akzent 3. weite Entfernungen 4. hohe Kosten 5. teilweise das Wetter 6. überteuerte Hostels in Großstädten 7. zu viele deutsche Backpacker 8. besoffene Aborigines die einen zulabern

Schönste Hostels: 1. Adelaide YHA 2. Cairns Dreamtime Travellers 3. Airlie Beach Waterfront

Schönste Orte: 1. Whithavenbeach 2. Fraser Island 3. Ard Gorge Lorch 4. Mackenzie Falls

Mieseste Tage: 1. Aufenthalt in Tennant Creek 2. auf Arbeit warten in Bundaberg 3. Bäume pflanzen im Bundaberg

Für Australien braucht man...

...einen dicken Geldbeutel :P

...viel Geduld (no worries)

...viel Zeit

...Offenheit gegenüber allem

...Spaß ma Bus fahren :D

...genug Speichermedien

...eine Steckerleiste

...keine Ansprüche

...mobiles Internet