Für 3 Tage das Outback erleben

Freitag, 28.12.2012

Viel Schlaf blieb uns vor unserer Rock-Tour nicht. Kurz vor 5 Uhr standen wir auf um die letzten Vorbereitungen zu treffen. Als der Bus vor unserem Hostel ankam wunderten wir uns zunächst ein bisschen...wir gingen angesichts des ganzen Gepäcks und der enormen Teilnehmerzahl von einem großen Bus aus. Jedoch erwartete uns nur ein in die Jahre gekommener Kleinbus. Nach 5 Stunden Busfahrt durch das Outback kamen wir schließlich am Kings Canyon an. Dieser erinnert stark an den Grand Canyon in Amerika. Wir starteten am Fuße und mussten bei 42 Grad im Schatten hinauf wandern. Allerdings wurden wir dafür mit atemberaubenden Ausblicken belohnt. Wir gingen entlang der Canyonschlucht und konnten diese auch hinabsteigen, sodass wir unter anderem den sogenannten "Garden Eden" besichtigen konnten. Dieser lag unten in der Schlucht und war im Gegensatz zu dem staubig braunen Canyon saftig grün und beinhaltete kleine Teiche. Am Ende waren wir zwar ziemlich erschöpft und durchgeschwitzt, aber auch begeistert von dem was wir zu sehen bekamen. Unsere erste Nacht im Outback verbrachten wir im Buschcamp, fernab von jeder Zivilisation, Strom oder fliesendem Wasser. Aufgrund der hohen Temperaturen, die hier selbst nachts herrschten, konnten wir praktisch ohne Schlafsack schlafen und den klaren Sternenhimmel genießen. Um 5:30 Uhr war aber auch hier wieder packen angesagt, denn an diesem Tag standen die Kata Tjutas auf dem Programm. Wir unternahmen einen 4 km Lauf um die bizarren Felsformationen und machten noch das ein oder andere schöne Foto. Anschließend machten wir noch einen kleinen Abstecher zum Ayers Rock, wobei uns unser Guide viel über die Geschichte und die Bedeutung dieses Ortes für die hier lebenden Aborigines erzählte. Zum Sonnenuntergang und gleichzeitig auch Abendessen ging es zu einem Parkplatz von dem aus man einen beeindruckenden Blick auf den Ayers Rock hatte. Das Essen war wie immer spartanisch und nicht gerade hygienisch...taute das Eis, welches das Essen kühlte, bei 45 Grad schon innerhalb der ersten paar Stunden. Dies bedeutete, dass Wurst, Hähnchen, Käse und Milch bereits einen Tag lang angebrochen und sehr warm gelagert waren. Ironischerweise hemmte dies unseren Hunger nicht, da wir schon schlimmeres gesehen haben/essen mussten. Das Camp, welches wir an diesem Tag zum schlafen aufsuchten, war im Gegensatz zur ersten Nacht purer Luxus. Es gab Strom, einen kühlen Pool und zum ersten Mal die Möglichkeit zu duschen. So ging es vor dem Schlafen noch mit einem deutschen Pärchen und zwei in Australien arbeitenden Chefköchen aus Deutschland und der Schweiz zum erholen in den kühlen Pool. Zur Krönung tranken wir dabei noch kaltes Bier, welches sie uns spendierten. Doch das lange Aufbleiben rächte sich als wir am nächsten Tag noch eine Stunde früher aus den Federn mussten. Wir bereuten dies aber nicht, konnten wir doch am Frühstück den Sonnenaufgang hinter dem Uluru bestaunen. Anschließend unternahmen wir einen 6 km Lauf um den heiligen Berg. Es war sehr interessant den riesigen Fels auch mal von den anderen Seiten zu betrachten, da er teilweise völlig anders aussieht als man es von den Postkartenmotiven kennt. Danach ging es auch schon wieder zurück nach Alice Springs, was uns angesichts der unglaublichen 45 Grad gar nicht so unrecht war, war man doch bei diesen Temperaturen kaum noch zu etwas fähig. Bei der Rückfahrt waren wir dann nur noch zu 4, der Rest unserer Gruppe wurde am Ayers Rock Airport abgesetzt um weiter zu reisen. In der gemütlichen Runde war die Stimmung super. Unser Guide hielt auch noch unplanmäßig an um uns die Mglichkeit zu bieten Fotos von Mount Ebonizer und einem Salzsee zu machen. Als wir todmüde in Alice Springs ankamen mussten wir noch schnell duschen, die Wäsche waschen und einkaufen, bevor wir in der "Rock Bar" mit unserem Guide und einer Teilnehmerin aus Hongkong unser 10 Dollar Meal aßen. Man konnte dies glatt als Festtagsessen bezeichnen, war doch an diesem Tag Heiligabend. Dazu gab uns unser Guide noch zwei Bier aus. Somit hatten wir einen recht schönen australischen Heiligabend, obwohl wir speziell an diesem Datum natürlich viel lieber Daheim bei unseren Familien gewesen wären. Am nächsten Tag sind wir vor der Abreise noch in die Kirche gegangen, hatten wir beim Trampen doch eine ganze Menge Beistand erhalten. Passenderweise konnten wir das gleich mit dem Weihnachtsgottesdienst verbinden, denn die Australier feiern den 25. Dezember. Kurz danach befanden wir uns dann auch schon im Greyhoundbus in Richtung Adelaide. Wir hatten Glück, denn zur Abwechslung fuhr dieser ohne uns Nachts im Outback auszusetzen bis nach Adelaide durch. Man muss sagen, dass dies wohl die schönste Busfahrt war. Mit 4 Passagieren hatte man massig Platz und es gab einen schönen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang zu beobachten. Dabei fuhren wir an Opal-Minen vorbei, die sich wie Maulwurfhügel über dutzende Kilometer erstreckten. Auch war die Straße in dieser Nacht voller Kängurus, Füchse und Kühe, wodurch wir das ein oder andere Ausweichmanöver miterleben konnten. Leider war nicht zu vermeiden, dass trotzdem ca. 4 Kängurus Bekanntschaft mit der Frontstoßstange unseres Busses machten. Es ruckelte nur kurz und der Bus konnte abgesehen von den Nebelscheinwerfern, die abfielen, ohne Schäden weiterfahren. So kamen wir unbeschadet am nächsten Morgen in Adelaide an. Und dabei gab es direkt Grund zu feiern, denn hier herrschte 20 Grad bei Wind und Sonnenschein. Jippi! Endlich wieder erträgliches Wetter.