Berichte von 12/2012

Für 3 Tage das Outback erleben

Freitag, 28.12.2012

Viel Schlaf blieb uns vor unserer Rock-Tour nicht. Kurz vor 5 Uhr standen wir auf um die letzten Vorbereitungen zu treffen. Als der Bus vor unserem Hostel ankam wunderten wir uns zunächst ein bisschen...wir gingen angesichts des ganzen Gepäcks und der enormen Teilnehmerzahl von einem großen Bus aus. Jedoch erwartete uns nur ein in die Jahre gekommener Kleinbus. Nach 5 Stunden Busfahrt durch das Outback kamen wir schließlich am Kings Canyon an. Dieser erinnert stark an den Grand Canyon in Amerika. Wir starteten am Fuße und mussten bei 42 Grad im Schatten hinauf wandern. Allerdings wurden wir dafür mit atemberaubenden Ausblicken belohnt. Wir gingen entlang der Canyonschlucht und konnten diese auch hinabsteigen, sodass wir unter anderem den sogenannten "Garden Eden" besichtigen konnten. Dieser lag unten in der Schlucht und war im Gegensatz zu dem staubig braunen Canyon saftig grün und beinhaltete kleine Teiche. Am Ende waren wir zwar ziemlich erschöpft und durchgeschwitzt, aber auch begeistert von dem was wir zu sehen bekamen. Unsere erste Nacht im Outback verbrachten wir im Buschcamp, fernab von jeder Zivilisation, Strom oder fliesendem Wasser. Aufgrund der hohen Temperaturen, die hier selbst nachts herrschten, konnten wir praktisch ohne Schlafsack schlafen und den klaren Sternenhimmel genießen. Um 5:30 Uhr war aber auch hier wieder packen angesagt, denn an diesem Tag standen die Kata Tjutas auf dem Programm. Wir unternahmen einen 4 km Lauf um die bizarren Felsformationen und machten noch das ein oder andere schöne Foto. Anschließend machten wir noch einen kleinen Abstecher zum Ayers Rock, wobei uns unser Guide viel über die Geschichte und die Bedeutung dieses Ortes für die hier lebenden Aborigines erzählte. Zum Sonnenuntergang und gleichzeitig auch Abendessen ging es zu einem Parkplatz von dem aus man einen beeindruckenden Blick auf den Ayers Rock hatte. Das Essen war wie immer spartanisch und nicht gerade hygienisch...taute das Eis, welches das Essen kühlte, bei 45 Grad schon innerhalb der ersten paar Stunden. Dies bedeutete, dass Wurst, Hähnchen, Käse und Milch bereits einen Tag lang angebrochen und sehr warm gelagert waren. Ironischerweise hemmte dies unseren Hunger nicht, da wir schon schlimmeres gesehen haben/essen mussten. Das Camp, welches wir an diesem Tag zum schlafen aufsuchten, war im Gegensatz zur ersten Nacht purer Luxus. Es gab Strom, einen kühlen Pool und zum ersten Mal die Möglichkeit zu duschen. So ging es vor dem Schlafen noch mit einem deutschen Pärchen und zwei in Australien arbeitenden Chefköchen aus Deutschland und der Schweiz zum erholen in den kühlen Pool. Zur Krönung tranken wir dabei noch kaltes Bier, welches sie uns spendierten. Doch das lange Aufbleiben rächte sich als wir am nächsten Tag noch eine Stunde früher aus den Federn mussten. Wir bereuten dies aber nicht, konnten wir doch am Frühstück den Sonnenaufgang hinter dem Uluru bestaunen. Anschließend unternahmen wir einen 6 km Lauf um den heiligen Berg. Es war sehr interessant den riesigen Fels auch mal von den anderen Seiten zu betrachten, da er teilweise völlig anders aussieht als man es von den Postkartenmotiven kennt. Danach ging es auch schon wieder zurück nach Alice Springs, was uns angesichts der unglaublichen 45 Grad gar nicht so unrecht war, war man doch bei diesen Temperaturen kaum noch zu etwas fähig. Bei der Rückfahrt waren wir dann nur noch zu 4, der Rest unserer Gruppe wurde am Ayers Rock Airport abgesetzt um weiter zu reisen. In der gemütlichen Runde war die Stimmung super. Unser Guide hielt auch noch unplanmäßig an um uns die Mglichkeit zu bieten Fotos von Mount Ebonizer und einem Salzsee zu machen. Als wir todmüde in Alice Springs ankamen mussten wir noch schnell duschen, die Wäsche waschen und einkaufen, bevor wir in der "Rock Bar" mit unserem Guide und einer Teilnehmerin aus Hongkong unser 10 Dollar Meal aßen. Man konnte dies glatt als Festtagsessen bezeichnen, war doch an diesem Tag Heiligabend. Dazu gab uns unser Guide noch zwei Bier aus. Somit hatten wir einen recht schönen australischen Heiligabend, obwohl wir speziell an diesem Datum natürlich viel lieber Daheim bei unseren Familien gewesen wären. Am nächsten Tag sind wir vor der Abreise noch in die Kirche gegangen, hatten wir beim Trampen doch eine ganze Menge Beistand erhalten. Passenderweise konnten wir das gleich mit dem Weihnachtsgottesdienst verbinden, denn die Australier feiern den 25. Dezember. Kurz danach befanden wir uns dann auch schon im Greyhoundbus in Richtung Adelaide. Wir hatten Glück, denn zur Abwechslung fuhr dieser ohne uns Nachts im Outback auszusetzen bis nach Adelaide durch. Man muss sagen, dass dies wohl die schönste Busfahrt war. Mit 4 Passagieren hatte man massig Platz und es gab einen schönen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang zu beobachten. Dabei fuhren wir an Opal-Minen vorbei, die sich wie Maulwurfhügel über dutzende Kilometer erstreckten. Auch war die Straße in dieser Nacht voller Kängurus, Füchse und Kühe, wodurch wir das ein oder andere Ausweichmanöver miterleben konnten. Leider war nicht zu vermeiden, dass trotzdem ca. 4 Kängurus Bekanntschaft mit der Frontstoßstange unseres Busses machten. Es ruckelte nur kurz und der Bus konnte abgesehen von den Nebelscheinwerfern, die abfielen, ohne Schäden weiterfahren. So kamen wir unbeschadet am nächsten Morgen in Adelaide an. Und dabei gab es direkt Grund zu feiern, denn hier herrschte 20 Grad bei Wind und Sonnenschein. Jippi! Endlich wieder erträgliches Wetter.

                                       

Ungewollter "Horror-Aufenthalt" auf dem Weg nach Alice Springs

Mittwoch, 26.12.2012

Man sollte sich nicht zu früh über kleinere Erfolge freuen! Das mussten auch wir jetzt in Australien feststellen, denn selbst wenn alles geplant und gebucht ist, dann kann noch so einiges schief laufen... Alles begann wie geplant, wir sind pünktlich um 0:25 Uhr im Greyhoundbus Richtung Alice Springs gesessen. Nach etwas mehr als 5 Stunden Fahrtzeit erreichten wir Townsville, dort hatten wir dann 2 Stunden Aufenthalt bevor es in einem anderen Greyhoundbus für 12 Stunden in Richtung Mount Isa ging. Auch hier hat alles wunderbar gepasst und wir konnten nach kurzem Aufenthalt in Mount Isa auch die 7 Stunden und 20 Minuten Busfahrt Richtung Tennant Creek antreten. Trotz der 24 Stunden Busfahrt ging es uns ganz gut und wir waren bester Dinge, da wir nur noch eine 6-stündige Busfahrt von Tennant Creek nach Alice Springs vor uns hatten! Als wir kurz vor halb drei morgens in Tennant Creek ankamen erklärte uns der Busfahrer, dass wir auf der rechten Seite den Bus nach Darwin und auf der linken Seite den Bus nach Alice Springs vorfinden werden. Es sollte eigentlich nur eine kurze Pause werden in der das Gepäck und verschiedene andere Dinge auf die beiden Busse verteilt werden würden...doch alles kam anders... Denn als wir um 3:30 Uhr in Tennant Creek an der Bushaltestelle ankamen stand da nur 1 Bus und zwar auf der rechten Seite...unser Bus nach Alice Springs fehlte!!! Wir stiegen aus und auf der linken Seite stand ein Mann, welcher fragte wer nach Alice Springs wolle und als wir und eine weitere Deutsche sich gemeldet hatten, erklärte uns der Greyhoundmitarbeiter, dass es heute keinen Bus nach Alice Springs gäbe! Die Straße sei durch starke Regenfälle nicht mehr befahrbar und die neue Straße, welche errichtet wird, ist momentan nur für Fahrzeuge bis 7 Tonnen befahrbar! Er meinte, dass wir das bei unserer Buchung gesehen haben müssen, aber wir wussten davon nichts, denn wir haben extra vor der Fahrt in Cairns unseren Fahrplan online kontrolliert. Also standen wir nun um 3:30 Uhr morgens in einem kleinen Örtchen im Nirgendwo. Als wir den Mitarbeiter fragten was wir denn für Möglichkeiten hätten, nennte er uns nur einen Caravan Park und ein Hostel, von welchem hier auch ein Pick-Up Service stand. Wir hatten also keine andere Möglichkeit als in den Bus zum Hostel einzusteigen und einen unfreiwilligen Zwischenstopp einzulegen! Der Hostelbesitzer meinte er hat nur noch 2 Betten frei, aber wenn einer auf dem Boden schlafen würde wäre das auch ok und wir müssten dann für 3 Personen 65 AUD bezahlen. Es kam uns schon beim Betreten des Busses etwas mysteriös vor, denn der Bus sah echt alt und richtig dreckig aus und zudem ist es nicht gerade normal, dass jemand um 3:30 Uhr morgens auf mögliche Gäste wartet, denn es stiegen nur wir 3 in den Bus. Der Mann fuhr uns also zu seinem Hostel, welches etwas abgelegen ist. Auf dem Weg dort hin wurde es uns schon etwas mulmig, aber wir waren ja zu dritt, worüber das deutsche Mädchen sehr froh war. Der erste Eindruck vom Bus bestätigte sich auch im "Hostel", es sah aus wie in einem Horrorfilm. Alles nur mäßig beleuchtet, dreckig und dazu noch recht abgelegen in einem kleinen Örtchen im Nirgendwo. Der Hostelbesitzer zeigte uns dann, in seinem Joystick gesteuerten Rollstuhl, unser Zimmer und konnte uns plötzlich doch noch ein Zimmer mit drei Betten organisieren. Es war ziemlich dreckig und überall waren Flecken und sonstige Dinge auf den Decken und Bezügen. Aber wir überwanden uns und legten uns wenigsten für ein paar Stunden Schlafen. Nach 3-4 Stunden Schlaf konnte aber niemand von uns drei mehr richtig schlafen, denn keiner wusste wie wir jetzt von hier wegkommen könnten und wir wollten schnellstmöglich aus diesem Hostel heraus. Im Hostel befanden sich noch 3 andere Personen, welche hier feststeckten und auch Richtung Alice Springs bzw. Adelaide mussten. Wir versuchten alles...wir riefen bei Greyhound an um nachzufragen ob ein Ersatzbus bereit stehe, ob es eine andere Möglichkeit gäbe nach Alice Springs zu kommen oder ob wenigstens der Bus am nächsten Tag fahren würde, aber die ersten beiden Fragen wurden mit "Nein" beantwortet und die letzte mit "wissen wir noch nicht!". Sowohl das Office der Rock Tour als auch das Office unseres Travelshops, über welchen wir die Touren gebucht hatten, wussten keine Alternative und konnten uns auch nicht weiterhelfen! Ein weiteres Problem welches hinzukam war, dass über Weihnachten keine Touren stattfinden und wir somit 5 Tage auf die nächste Tour hätten warten müssen, was unseren engen Zeitplan sehr durcheinander gebracht hätte. Selbst wenn der Bus am nächsten Tag gefahren wäre, hätten wir unsere Tour verpasst und unnötig in Tennant Creek oder Alice Springs bleiben müssen, wobei uns klar war, dass wir schnellstmöglich aus Tennant Creek verschwinden wollen, da dieser Ort wirklich schrecklich war! Das andere deutsche Mädchen hatte Glück und fand direkt in unserem Hostel einen Deutschen, welcher nach Alice Springs wollte, ein Auto gemietet hatte und nur noch einen Platz übrig hatte. Wir überlegten dann zusammen mit den anderen 3 Personen, von welcher eine eine Deutsche war, welche aber in Australien lebt und als Reiseleiterin tätig war, wie wir von hier weg kommen könnten! Jeden Anruf den einer von uns tätigte brachte keinen Erfolg und auch ein Auto mieten war nicht möglich, da keine mehr verfügbar waren und die Vermietung in Tennant Creek auch noch geschlossen war. Also blieb uns nur noch eine Möglichkeit von hier wegzukommen...Hitchhike (Trampen) hieß die Lösung. Wir verließen das ungemütliche Hostel, welches uns plötzlich 78 anstatt 65 AUD kosten sollte und in dem wir uns auch noch massenweise Bedbugstiche zugezogen hatten. Wir stellten uns zu 5 an eine der drei Tankstellen in Tenannt Creek, wobei zwei direkt nebeneinander liegen, und versuchten jemanden zu finden der uns nach Alice Springs fahren könnte. Eine weitere Schwierigkeit bestand darin, dass das Fahrzeug nicht mehr wie 7 Tonnen wiegen durfte, wodurch Trucks und Busse wegfielen. Nach 2 Stunden Erfolgslosigkeit entschieden sich die anderen 3 an die dritte Tankstelle fahren zu lassen, da sie hofften dort mehr Glück zu haben. Wir waren nun also nur noch zu zweit und versuchten weiterhin unser Glück. Wir sprachen so ziemlich jeden an der die Tankstelle betrat oder verließ und nach etwas mehr als 2 Stunden Fragerei hatten wir endlich Erfolg!!!! :-) Carsten sprach einen Mann an, der gerade sein Auto betankte, und dieser erklärte ihm dass er nach Ti Tree unterwegs ist, welches etwa 200 km nördlich von Alice Springs liege. Er meinte es wäre gar kein Problem uns mitzunehmen und es wäre auch hinter der überfluteten Straße. Wir dachten uns also, dass wir zum einen schon mal über 300 km näher an Alice Springs dran wären und wir hinter der Straße entweder einen Bus finden würden oder es einfacher wäre von dort aus weiter zu trampen. Wir waren überglücklich endlich jemanden gefunden zu haben der uns aus diesem verlassenen Ort wegbringen konnte! Nach einer kurzen Pause, da unsere Mitfahrgelegenheit etwas essen und trinken wollte, bepackten wir das Auto und los ging es Richtung Alice Springs/Ti Tree. Unser Fahrer hieß Ben und kam aus Neuseeland, er war gerade auf dem Weg von Katherine nach Ti Tree zu seiner Familie um dort Weihnachten zu verbringen. Ben arbeitete seit 4 Monaten in Australien, ist Helikopter Pilot und bekam über Weihnachten das Auto seines Chefs um seine Familie zu besuchen. Nach kurzer Fahrt fragten wir wie denn der Name des Ortes wäre in der seine Familie lebt damit wir schon einmal im Internet nach einer möglichen Weiterfahrt suchen könnten. Ben machte uns mit seiner Antwort aber das beste Weihnachtsgeschenk was wir uns in dieser Situation wünschen konnten...er meinte dass er uns DIREKT NACH ALICE SPRINGS fahren würde, wodurch wir total perplex waren!!!! Er nahm einfach mal 400 km extra auf sich um uns Beiden zu helfen, deshalb sind wir ihm unendlich dankbar! :-) Während unserer 5,5 Stunden Fahrt hatten wir einige Gespräche und erfuhren viel über ihn und Australien. Unser Gepäck musste während der Fahrt durchs Outback auch etwas leiden, da es zwischendurch stark regnete, aber das war uns relativ egal...hauptsache weg aus Tennant Creek! Wir packten unser Gepäck zwar für kurze Zeit ins Auto, aber konnten es wenig später auch schon wieder zum trocknen auf die Ladefläche legen. Es war eine lustige Fahrt und auch eine interessante Erfahrung, welche uns sicherlich für immer in Erinnerung bleiben wird! Dank Ben konnten wir abends in unserem Hostel in Alice Springs einchecken und dadurch am nächsten Tag auch die Rock Tour wahrnehmen. Als wir fragten ob er für den Aufwand etwas wolle, bekamen wir nur die Antwort "Nein, wir gehen dafür mal in Deutschland feiern!", denn er wolle irgendwann einmal Deutschland besuchen! Wir waren wirklich sprachlos bei so viel Hilfsbereitschaft und sicherten ihm freie Unterkunft bei uns in Deutschland zu, wenn er dann die Reise antreten werde! Es war wirklich eine Erfahrung wert so etwas durchgemacht zu haben, aber wir hoffen, dass es das erste und auch letzte Mal war, denn man hat nicht immer so viel Glück einen Menschen zu treffen, welcher so eine große Hilfsbereitschaft aufweist! Wir waren sogar so früh im Hostel, dass wir noch Wäsche waschen konnten, zum Rock Tour Office laufen konnten um Einzuchecken für unsere Tour am nächsten Tag und um Einkaufen zu gehen! Später am Abend waren wir aber wirklich sehr glücklich in unsere Betten liegen zu können, da der Tag sehr anstrengend war und wir einiges an Schlaf nachzuholen hatten. Leider konnten wir nicht all zu lange schlafen, denn unsere Tour begann am nächsten Tag um 5:55 Uhr. Wir hatten bisher schon die ein oder andere Schwierigkeit hier in Australien, welche wir meist recht einfach bewältigen konnten, aber diese Situation hat uns wirklich sehr viele Nerven gekostet! Wir sind froh, dass doch noch alles so gut geklappt hat und wir jetzt immer noch in unserem Zeitplan liegen! Wir waren auch sehr gespannt was wir denn alles auf unserer Rock Tour durchs Outback erleben werden, aber dazu mehr im nächstem Bericht! Wir wünschen Allen frohe Weihnachten und einen gute Rutsch ins neue Jahr :-)

   

Cairns und der gute alte Greyhoundbus :P

Mittwoch, 19.12.2012

Unsere nächste Station war Cairns, welches 11 Stunden nördlich von Airlie Beach liegt. Die Stadt ist kleiner als erwartet, aber trotzdem schön anzuschauen. Unsere Unterkunft ist 2 Minuten vom nächsten Supermarkt entfernt und zur Stadtmitte benötigt man auch nur ca. 10 Minuten. Es ist ein wirklich schönes Hostel, welches durch seine vielen Sitzmöglichkeiten und durch die verwinkelte Bauweise eine sehr angenehme Atmosphäre bietet! Wir waren in einem 3er anstatt in einem 6er Zimmer untergebracht, da wir ein kostenloses Upgrade bekamen (keine Ahnung wieso) :-) Jedoch bot unser Zimmer nur eine "Lüfterkühlung" und erst gegen eine Gebühr von 1 AUD erhält man für 3 Stunden die Kühlung durch eine Klimaanlage, welche nachts wirklich nötig war. Außerdem war es nicht gerade das größte Zimmer, aber es diente uns hauptsächlich auch nur als Schlafplatz. An unserem ersten Tag in Cairns gingen wir getrennte Wege, denn für Carsten stand der Skydive an und für Johannes war es eher ein Tag der Recherche und Erholung. Carstens Skydive, im 2 Stunden entfernten Mission Beach, war wirklich atemberaubend. Nachdem alle Formalitäten abgeschlossen waren ging es für ihn mit 5 weiteren Backpackern zum Flugplatz. Von dort aus flog er dann für 20 Minuten über das Great Barrier Reef bis er auf 14000 feet (ca. 4,2 km) ankam und der Absprung bevorstand. Die ersten 60 Sekunden wurden im freien Fall zurückgelegt bevor es dann für die restliche Zeit ins Gleitschirmfliegen überging. Die Landung fand direkt am Strand statt und nach 1 Stunde Wartezeit konnte er auch schon sein gebuchtes Video abholen. Man kann es nur empfehlen, denn es ist wirklich ein unbeschreibliches Gefühl einfach mal für ein paar Sekunden im freien Fall zu verbringen und das Ganze noch bei perfektem Wetter und einer sehr schönen Kulisse wie Mission Beach! Johannes konnte währenddessen ausschlafen und sich etwas von der langen Busfahrt erholen. Er hatte zudem noch ein paar Aufträge zu erledigen, wie z.B. Nachzufragen was mit unserem Verdienst in Bundaberg ist, da wir diesen noch nicht erhalten haben und nach günstigen Bus/Bahn- und anderen Verbindungen nach Alice Springs zu schauen. Leider konnte er Carsten bei seiner Rückkehr keine positiven Neuigkeiten mitteilen, denn der Transport von Cairns nach Alice Springs ist sehr teuer! Es gibt verschiedene Möglichkeiten nach Alice Springs zu kommen, man kann fliegen, sich ein Auto mieten, "Car Relocation" betreiben oder mit dem Bus fahren. Fliegen ist, neben einem Auto mieten, die mit Abstand teuerste Variante, welche für uns nur im Notfall zum Zuge gekommen wäre. Mit der sogenannten "Car Relocation" kommt man fast für umsonst nach Alice Springs, dabei handelt es sich um Autos oder Campervans, welche von Autovermietungen unbedingt an anderen Orten gebraucht werden und dadurch von Backpackern für 1-5 AUD am Tag dort hin befördert werden. Dabei hat man aber eine Kilometerbegrenzung, teilweise nur etwas Benzin frei, muss 1000 AUD als Versicherung hinterlegen und hat dabei noch einen begrenzten Zeitrahmen. Leider gab es für unseren Zeitraum kein verfügbares Auto von Cairns nach Alice Springs, wodurch diese Variante wegfiel. In einem Travelshop haben wir uns dann mal wegen eines Campervans erkundigt. Diesen hätten wir für mindestens 10 Tage mieten müssen und hätten dann ohne Benzinkosten schon alleine für die Miete 1400 AUD bezahlt, deswegen fiel auch diese Variante weg und wir mussten nach etwas Neuem suchen! Durch einen Glücksfall wurde am gleichen Tag aber noch ein Campervan frei, welcher zur "Car Relocation" von Alice Springs nach Adelaide zur Verfügung stand und genau in unseren Zeitrahmen gepasst hätte, damit wir wenigstens günstig von Alice Springs wegkommen könnten. Da wir in Australien aber bisher noch nicht so viel Glück hatten, gelang es uns auch nicht diese Variante zu nutzen, denn man muss mindestens 21 Jahre alt sein um das Auto zu "mieten". Auf einer anderen "Car Relocation" Seite muss man zwar nur älter als 18 Jahre sein, aber dort war leider kein passendes Fahrzeug verfügbar, wodurch neben einem Auto mieten jetzt auch noch die "Car Relocation" wegfiel. Qantas ist leider die einzige Airline, die nach Alice Springs fliegt, wodurch ein Flug vom Cairns nach Alice Springs mindestens 385 AUD kostet und von Alice Springs nach Adelaide mindestens nochmal 240 AUD pro Person! Es musste also ein Plan B her, damit wir nicht noch mehr Geld unnötig "herauswerfen". Per Zufall sind wir auf ein spezielles Angebot unserer Rock Tour gestoßen bei welchem die Busfahrt von Cairns nach Alice Springs schon dabei wäre, allerdings müsst man unseren Voucher dann upgraden. Wir fragten also direkt bei der Rock Tour nach ob ein Upgrade möglich wäre, doch dabei tauchte ein weiteres Problem auf, denn die Frau von der Rock Tour sagte, dass unser Voucher nicht funktioniere! Also suchten wir in Cairns nach einem Partnerbüro unseres Travelshops in Brisbane und wurden auch fündig. Da das Upgrade möglich war, entschieden wir uns für diese Variante und müssen damit dann eine ca. 33 stündige Busfahrt von Cairns nach Alice Springs in Kauf nehmen. Wir konnten dabei pro Person 120 AUD sparen und haben immerhin die Chance während der Busfahrt auch noch etwas vom Outback zu sehen. Ein Problem hatten wir damit zwar gelöst, aber ein weiteres Problem bestand immer noch, denn wie kommen wir von Alice Springs nach Adelaide? Die junge Frau vom Travelshop hatte auch dafür eine Lösung, denn die billigste Variante ist wieder eine Busfahrt. Da nur noch 4 Plätze in einem passenden Bus frei waren, haben wir uns direkt entschieden auch diese Strecke mit dem Bus zu bewältigen, auch wenn es nochmal 20 Stunden Busfahrt sind! Nach einer langen Sucherei und nach vielen Überlegungen hatten wir nun endlich eine recht "günstige" aber dafür sehr zeitintensive Transportmöglichkeit gefunden. Neben den oben genannten Möglichkeiten schauten wir uns auch nach anderen "Car Relocation" Routen und nach anderen Flügen um, damit wir vielleicht direkt nach Alice Springs kommen könnten oder mit dem Zug von Darwin oder Adelaide günstig ins Outback gelangen könnten, aber auch bei diesen Überlegungen stand nichts passendes bereit. Auch wenn es uns viel Zeit, Nerven und auch Geld gekostet hat, sind wir jetzt glücklich und erleichtert, dass wir unsere Tour wahrnehmen können und endlich alles für die nächsten 1 1/2 Wochen geplant haben! Nachdem wir dann alles organisiert hatten konnten wir noch unsere restliche Zeit in Cairns genießen. Wir schauten uns die Stadt an und begutachteten den Hafen mit der nahegelegenen Lagune. Es ist wirklich ein kleines, aber schönes und nicht so überlaufenes "Städtchen" ;-) An unserem 4. Tag in Cairns ging es dann um 7:00 Uhr auf die Cape Tribulation Tagestour. Wir fuhren für ungefähr 2 Stunden in Richtung Norden und erreichten dann als erstes Mossman Gorge, wo wir durch den Regenwald zu einem kleinen Fluss liefen. Es sah wirklich traumhaft aus, denn rundherum war Regenwald und mittendurch führt ein Fluss mit glasklarem Wasser in dem man auch schwimmen konnte. Johannes nutzte unsere Zeit um ein wenig schwimmen zu gehen, während Carsten weiter lief um ein wenig mehr vom Regenwald zu sehen. Nach einer kurzen Frühstückspause gings dann weiter zur Daintree Ferry mit welcher wir zum Daintree National Park gelangten. Unser Guide fuhr uns zum Alexandra Range Lookout, von welchem man einen sehr schönen Ausblick über den Regenwald, welcher bis zum Meer führte, hatte. Nach einer weiteren 30 minütigen Fahrt durch den Regenwald hielten wir am Jindalba Boardwalk an und von dort aus bekamen wir eine informative Führung unseres Guides durch ein Stück des tropischen Regenwaldes. Nachdem er uns viel über die Bäume und die Tiere erzählt hatte, brachte er uns zum Cape Tribulation Main Beach. Dort konnten wir direkt durch den Regenwald zum Strand laufen was atemberaubend aussah, denn der Strand geht direkt in Regenwald über! Da es schon Mittagszeit war, gab es direkt in strandnähe Mittagessen, wobei wir wieder einmal den ein oder anderen Bush Turkey zu Gesicht bekamen :P Nachdem sich alle etwas gestärkt hatten ging es weiter zum Daintree River Croc./Wildlife Cruise, dort ging es mit einem kleinen Boot auf Krokodilsuche. Der Bootsführer erzählte uns einige Dinge über die ansässigen Mangroven und zeigte uns neben einem kleinen bunten Vogel auch ein kleines Krokodil, welches jedoch sehr gut getarnt war! Leider konnten wir nur ein kleines Krokodil sehen, was unter anderem daran lag, dass der Wasserspiegel ziemlich hoch war. Anschließend gab es kalte Getränke, Daintree Tee und Kaffee bevor es dann weiter zur Daintree Ice-Cream Company ging. Dort konnte man für 6 AUD vier verschiedene tropische Eissorten probieren, welche man auf der weiteren Fahrt kosten konnte. Nach diesem kurzen Stopp ging es zurück nach Port Douglas, wobei wir eine kleine Stadtrundfahrt bekamen. Wir hielten noch am Rex Range Lookout an und konnten noch einmal die letzten eindrucksvollen Bilder schießen bevor es dann zurück nach Cairns ging. Als Fazit muss man sagen, dass sich die Tagestour aufjedenfall gelohnt hat, aber wir dadurch auch total kaputt im Hostel ankamen und nur noch etwas Essen und dann Schlafen gehen wollten. Heute mussten wir dann auch schon auschecken und nun warten wir auf unseren Greyhoundbus von Cairns nach Alice Springs, welcher heute Nacht um 0:25 Uhr startet. Johannes hatte noch den Vorschlag gemacht zu einem Lookout über Cairns zu laufen, aber da es hier viel zu warm ist und man bei der kleinsten Tätigkeit ins Schwitzen kommt, haben wir uns dafür entschieden im Hostel zu bleiben und andere Dinge zu erledigen, unter anderem auch eine Runde Schach zu spielen ;-) Nun hoffen wir, dass unser Bus pünktlich ist, die 33 Stunden Fahrt schnell vorbei gehen und wir auch wirklich bis nach Alice Springs durchkommen, denn ein Bekannter hat uns darauf hingewiesen, dass eine Brücke Richtung Alice Springs durch einen starken Regenfall überflutet wurde und dadurch vielleicht gesperrt werden muss! Vielleicht haben wir ja wenigstens hier einmal etwas Glück... Bis bald und liebe Grüße ins weihnachtlich, kalte Deutschland ;-) Johannes und Carsten

                

Bilder von Skydive und Cape Tribulation Tagestour

Dienstag, 18.12.2012

                    

3 Tage und 2 Nächte rund um die Whitsundays

Montag, 17.12.2012

Nach ein paar Tagen Aufenthalt in Airlie Beach stand nun unsere langersehnte Whitsunday Tour an. Mit 8L Goon und ein paar Bierchen im Gepäck war bereits im Vorfeld für gute Stimmung gesorgt. Am Hafen angekommen mussten wir feststellen, dass unser Schiff doch nicht so rießig war wie wir gedacht hatten. Bevor es los ging bekamen wir noch unsere Räume zugewiesen. Wir teilten unser Zimmer mit einem Paar aus Irland und einem weiteren Deutschen. Die Betten waren aber selbst für normalgroße Leute viel zu klein. Es wurde auf der ganzen Reise eigentlich immer der Motor des Schiffes verwendet und nie gesegelt, obwohl es als Segeltour ausgeschrieben war. Die Whitsundays wurden nach 4 Stunden Fahrt erreicht. Vor der ersten Insel legte unser Boot in etwas ruhigerem Gewässer an, wo wir jeweils zu zweit ein Kayak bekamen und damit um die Insel paddelten und anschließend an den Strand fuhren. Der Strand war aufgrund des Korallenriffes, welches sich im Bereich der Whitsundays befindet, nicht ein gewöhnlicher Sandstrand sondern bestand aus groben Korallenteilen, welche sich bei jedem Schritt anhörten als würde man über Glasssplitter laufen. Am Strand war bereits das Schnorchelequipment bereitgestellt, sodass wir noch das Riff erkunden konnten. Lauter bunte Korallen und Fische in allen erdenklichen Farben und Größen boten uns ein atemberaubendes Erlebnis. Das ruhige Wasser sorgte zudem für nahezu perfekte Sicht. Wieder am Schiff angekommen wurden wir positiv von der Verpflegung in Form von heißem Kaffee und Tee sowie Gebäck überrascht. Allgemein muss man sagen, dass in dieser Hinsicht das Boot überragend war. Über den Tag verteilt gab es immer 3 feste Mahlzeiten sowie 2-3 zusätzliche Snacks nach Inselbesichtigungen oder Schnorchelgängen. Leider wurde für die Nacht und den nächsten Tag schlechtes Wetter inklusive Sturmwarnung vorhergesagt. Auch der vergleichsweise ruhige Anlegeplatz in einer Bucht änderte somit nichts daran, dass wir eine extrem unruhige Nacht hatten in der unser Boot extrem schaukelte. Am zweiten Tag fuhren wir weiter Richtung Whitehaven-Beach, welcher nicht nur einer der schönsten Strände der Welt ist, sondern auch deswegen einzigartig ist, da er nicht aus Sand sondern aus Silizium besteht. Doch bevor wir dort ankamen herrschte auf offener See Achterbahnfeeling für die Insassen unseres Bootes. Zunächst scherzten wir noch mit zwei anderen deutschen Jungs, die wir kennengelernt hatten. Doch wenig später musste sich auch schon unsere Zimmergenossin übergeben und auch Carsten bekam das enorme Schwanken nicht sehr gut. Alle waren froh als wir endlich im Windschatten der Insel ankamen. Nach einem Bushwalk, der uns zu einem Aussichtspunkt führte von dem man einen super Überblick über die Whitsundays hatte, konnten wir zum Strand runterlaufen. Das Silizium fühlte sich wie eine Gummimasse an und der Strand erfüllte all unsere Erwartungen. Die Bilder der schneeweißen Sandbänke umgeben von hellblauen Wasser vor dem Inselpanorama der Whitsundays werden wohl immer in unseren Köpfen bleiben. Im seichten Gewässer von Whitehaven bekam Johannes zudem noch die Chance junge Haie und Stachelrochen aus ca. 1m Entfernung zu beobachten. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Tour für uns schon gelohnt und entschädigte für den anschließenden Schnorchelgang bei dem man aufgrund der aufgewühlten See so gut wie keine Sicht hatte. Die Skipperin unseres Schiffes war auch ab und zu etwas launisch. Das waren aber auch die einzigen Kritikpunkte. Vor dem Schlafengehen konnten wir im Licht unseres Schiffes noch Raubfische bei ihrer Jagd zusehen. Es wurde in gemeinsamer Runde noch das ein oder andere Bier getrunken und wir hatten mit den anderen Deutschen, den Schweizerinnen und einem Österreicher noch viel zu lachen. Erholt fühlte man sich jedoch auch nach dieser Nacht nicht. Bevor wir zurück zum Festland segelten legten wir vor einer Insel an um Schnorcheln zu gehen. Wir entschieden uns aber aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse dazu mit dem Beiboot zur unberührten Insel zu fahren um diese mit ein paar Anderen zu erkunden. Es gab dort einen schönen Fluss und einen dichten Regenwald. Passend dazu fing es auf dem Rückweg auch an zu regnen. Carsten sprang vor dem ablegen dann noch ein letztes mal vom Deck des Schiffes. Zurück im Hafen von Airlie Beach waren wir zwar froh wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, aber leider ging damit auch einer der Höhepunkte unserer Reise zu Ende. Wir hatten dann nur noch eine Nacht in Airlie Beach vor uns bevor es dann weiter nach Cairns ging.

                                        

Endlich wieder Urlaub... ;-)

Montag, 10.12.2012

Nachdem wir endlich Bundaberg verlassen hatten ging es weiter nach Agnes Water oder auch besser bekannt als Seventeen Seventy. Unser Hostel lag etwas außerhalb des Ortes, wenn man das überhaupt so sagen kann, und beherbergte zu 90% Deutsche. 1770 ist ein wirklich kleines Örtchen, in welchem man außer einem kleinen Supermarkt und einer Tankstelle nicht viel vorfindet. Wir wurden in einem 10er Zimmer untergebracht, welches ausnahmsweise sehr viel Platz bot, aber dafür recht kleine Betten beinhaltete. Unser Zimmer teilten wir mit 4 deutschen Mädels, einem Studenten aus Malaysia und zwei anderen Englisch sprechenden Personen (keine Ahnung woher die kamen) ;-) Umso weiter wir nach Norden reisen und umso länger unsere Reise andauert, desto unerträglicher wird die Hitze hier! Wir müssen leider jedes Mal feststellen, wenn wir aus dem Greyhoundbus aussteigen, dass es noch wärmer wird und die Luftfeuchtigkeit noch weiter ansteigen kann. Man kann es eigentlich mit einem Hallenbad im Winter vergleichen, wenn man da von außen hereinkommt wird man erst einmal von der hohen Luftfeuchtigkeit "erschlagen" und genauso fühlt sich das hier an. Selbst wenn man geduscht hat und einfach nur herumsitzt fängt man automatisch wieder an zu schwitzen, was sehr nervig ist. Deshalb konnten wir uns glücklich schätzen, dass wir eine Klimaanlage im Zimmer eingebaut hatten, wodurch dies der angenehmste Platz in ganz Agnes Water war. Unseren ersten Abend verbrachten wir gemütlich mit einem Bier auf der Terrasse und unterhielten uns dabei mit einem deutschen Angestellten des Hostels. Johannes konnte währenddessen wieder seinem Hobby nachgehen und versuchte alle möglichen Tiere zu fangen, wobei er einen Gekko und eine Stabheuschrecke erwischte. Den ersten richtigen Tag in 1770 verbrachten wir damit Wäsche zu waschen, Billard zu spielen, unsere weitere Reise genau zu planen und alle anstehenden Touren zu buchen. Am zweiten und gleichzeitig auch letzten Tag in 1770 saßen wir fast ausschließlich im Hostel herum, da wir Abends wieder in Richtung Airlie Beach weiterfuhren und dadurch um 10 Uhr morgens auschecken mussten. Um 21:10 Uhr (9:10 pm) ging es dann mit dem Greyhoundbus weiter nach Norden. Da unser Bus zum ersten Mal nahezu vollbesetzt war mussten wir uns nebeneinander setzen und konnten nicht, wie sonst immer, einfach jeder zwei Sitze für sich beanspruchen. Nach 10 Stunden Fahrt und vielleicht 1-2 Stunden Schlaf kamen wir dann total übermüdet in Airlie Beach an und konnten glücklicherweise schon um kurz vor 8 Uhr in unser Hostel einchecken. Hier waren wir für die ersten beiden Nächte in einem 4er Zimmer mit Klimaanlage und eigenem Bad untergebracht. Nachdem wir ein paar Stunden Schlaf nachgeholt hatten trieb es uns als aller erstes ins 3 km entfernte Einkaufszentrum. Die nette Dame von der Rezeption hatte uns jedoch geraten den Bus zu nehmen, da es ein ziemlich langer Fußweg ist, wenn man noch seine ganzen Einkäufe mitschleppen muss. An unserem zweiten Tag in Airlie Beach konnten wir endlich mal wieder richtig ausschlafen und gingen daher erst gegen Mittag aus dem Hostel heraus um Postkarten und andere Kleinigkeiten zu besorgen. Gegen Abend entschied sich Carsten dann ein wenig Airlie Beach zu erkunden und dabei ein paar schöne Plätze zu filmen. Johannes dagegen wollte lieber mit unserem Mitbewohner aus Neuseeland in unserem klimatisierten Zimmer bleiben. Da der Kiwi (Neuseeländer) am nächsten Tag nicht arbeiten musste wollte er ein paar Bierchen trinken um seinen ersten freien Tag seit Wochen zu genießen. Johannes leistete ihm dabei Gesellschaft, was sich jedoch als nicht ganz so vorteilhaft herausstellte. Denn nach ungefähr einer Stunde machte der Kiwi Johannes Komplimente und wollte dabei mehr von ihm wie nur Reden. Johannes bekam es dann mit der Angst zu tun und wollte einfach nur aus dem Zimmer raus, wobei er die ganze Zeit versuchte Carsten per Handy zu erreichen. Durch den kaputten Handy-Akku gelang ihm dies jedoch nicht und er fand glücklicherweise einen deutschen Backpacker, welcher ihm sein iPhone-Ladegerät ausgeliehen hat und ihm "schützend" zur Seite stand bis Carsten wieder zurück kam ;-) Am nächsten Morgen mussten wir dann um 10 Uhr auschecken, da wir für die nächsten zwei Nächte in einem anderen Hostel untergebracht waren. Leider konnten wir dort erst um 13 Uhr einchecken und mussten uns daher die Zeit mit anderen Dingen vertreiben, wie z.B. 30 Cent-Eis im McDonalds essen. In diesem Hostel waren wir dann in einem 6er Zimmer untergebracht mit eigenem Bad und einer Klimaanlage, welche jedoch nicht mehr richtig funktionierte. Wir erledigten dann noch organisatorische Angelegenheiten wie Flugumbuchungen und das Einchecken zur Whitsunday-Tour, welche Morgen starten wird. Wir sind schon sehr gespannt wie die 3 Tage und 2 Nächte Tour mit dem Segelschiff S.V. Whitehaven werden wird, denn bisher wurde uns nur sehr gutes über die Whitsundays berichtet :-) Allerdings hoffen wir, dass sich die Wettervorhersagen nicht bewahrheiten, denn es soll von Mittwoch bis Donnerstag regnerisch und bewölkt werden. Abends entschlossen wir uns dann ein wenig das Nachtleben von Airlie Beach zu erkunden, da wir sowieso noch einen Voucher vom Nachtclub Mama Africa hatten (bekamen wir bei der Buchung unserer Touren dazu). Zum Vortrinken besorgten wir uns Goon, so wird hier der Billig-Wein in Tetrapacks genannt, und somit fing der Abend eigentlich schon recht gut an. Leider war bis ungefähr 24 Uhr nicht all zu viel los in den Clubs, weshalb wir etwas enttäuscht waren, aber dies änderte sich dann nach Mitternacht. Nach einem Bundaberg Rum with Coke ging es dann auch schon auf die Tanzfläche um ein bisschen auf Dubstep und verschiedene Remixe zu Tanzen. Leider hatte Johannes bald keine Lust mehr, wodurch wir recht früh wieder zurück im Hostel waren. Mit lange Ausschlafen wurde es leider auch nichts, denn zum einen waren unsere Zimmergenossen recht früh wach und zum anderen gab es in jedem Zimmer Lautsprecher, welche die Rezeptionistin mehrere Male benutzte. Mittags machte sich Carsten dann auf den Weg in die Stadt um Bilder zu schießen und traf dabei auf einen Bekannten aus unserem ersten Hostel in Airlie Beach und anschließend auf einen Bekannten aus Bundaberg. Johannes machte währenddessen kleine Besorgungen und gönnte sich ein 30 Cent-Eis von McDonalds. Jetzt richten wir noch alles für unsere Whitsunday-Tour zurecht und hoffen, dass es so schön wird wie alle berichten :-) Sonnige Grüße aus Airlie Beach Johannes und Carsten

            

Agnes Water

Freitag, 07.12.2012

...weitere Bilder 😉

    

Nichts wie weg hier... - 1 Woche Bundaberg

Donnerstag, 06.12.2012

Hier sollte noch einmal gearbeitet werden...was gleichzeitig auch der einzige Grund war überhaupt nach Bundaberg zu gehen. Außerdem trafen wir hier auf Réne, welchen wir vom Tischtennis her kennen, und wurden von ihm auch zu unserem Hostel geführt. Er hat uns zwar eigentlich von diesem Hostel abgeraten, da es zwar gut ist aber nicht wirklich viel Arbeit vermittelt, dennoch wollten wir es hier einmal probieren! Es liegt nämlich ziemlich Zentral und war auch recht günstig für ein Working Hostel, im Gegensatz zu dem Hostel in dem Réne wohnte. In unserem Hostel angekommen fiel uns an der Rezeption zunächst eine Tafel auf. Hier waren die Namen derjenigen aufgeschrieben, die am nächsten Tag arbeiteten. Obwohl uns keine großen Hoffnungen gemacht wurden waren unsere Namen noch am selben Tag aufgeschrieben. Die Frau an der Rezeption ermahnte uns aber sofort mindestens 10L Wasser für die Arbeit zu kaufen, da diese Menge nötig sei bei so einer schweren Arbeit. Wir hatten ein 2er Zimmer und dementsprechend ziemlich viel Ruhe. Dennoch war nicht besonders viel Platz vorhanden, so fehlte es auch an üblichen Utensilien wie Kühlschrank, Mülleimer, Stuhl, kleinem Tisch oder abschliesbarem Schrank. Die Betten waren sehr klein und extrem unbequem, wodurch wir uns am nächsten Morgen nicht wirklich erholt fühlten. In einem vom Hostel organisierten Bus ging es also morgens um 6 Uhr zur Arbeit. Auf der Farm angekommen dachten wir, aufgrund des enorm riesigen Feldes, dass wir wohl Arbeit für die nächsten 3 Tage sicher haben. Allerdings erfuhren wir nur wenig später, dass wir das Feld noch am selben Tag fertig machen müssen. Die Arbeit von Johannes und drei anderen Backpackern bestand darin Bäume zu pflanzen (gerade richten, festtreten, mit Erde abdecken). Carsten hingegen musste zusammen mit einem Mitarbeiter der Farm Löcher auf dem Feld graben um die Bewässerung zu installieren und um falsch gesetzte Bäume umzupflanzen. Zunächst hielten wir das für eine nicht so schwere Arbeit und scherzten noch ein bisschen. Aber 9 Stunden Arbeit in der unerträglichen Hitze belehrten uns schnell eines Besseren. So wurden über den Tag hinweg ohne Probleme von jedem 8L Wasser getrunken. Alle waren sich am Abend sicher, dass dies wohl die anstrengenste Arbeit war, die wir jemals gemacht haben. Jeder von uns hat sich bei der Arbeit auch die ein oder andere "Verletzung" zugezogen, so hatten Johannes und die drei anderen Backpacker jeweils ihre Unterarme aufgeschürft und Carsten sich Blasen und Abschürfungen vom Schaufeln geholt. Allerdings verdienten wir an diesem Tag, nach Abzug der Steuern, auch jeweils stolze 130 AUD. Im Hostel angekommen freuten wir uns auf eine Dusche und auf unser Essen. Die Küche war zwar nicht sehr groß, aber ausreichend für die recht geringe Anzahl von Leuten, die hier abends kochten. Da es aber so gut wie kein Geschirr gab, wurde z. B. morgens das Müsli ab und zu einfach aus einem Topf gegessen. Aufgrund unserer Erschöpfung waren wir ehrlich gesagt garnicht wirklich böse darüber, dass wir am nächsten Tag keine Arbeit hatten. Doch wie sich bald herausstellte sollte dies auch für den Rest unseres Aufenthalts so bleiben. So gammelten wir schließlich den Rest unseres Bundaberg-Aufenthaltes in unserem Zimmer und verließen dessen gekühltes Klima nur in äußersten Notfällen. Die Stadt war leider alles andere als sehenswert. Auch um zum Baden an den Strand zu gehen erwies sich schnell als Schnappsidee, wollten wir doch keine 16 km laufen. Einzig und allein das Einkaufscenter war es wert das Hostel zu verlassen und für einen Friseurtermin den Carsten wahrnahm. Wir redeten, um die Zeit tot zu schlagen, sehr viel mit den anderen Deutschen denen es auch langweilig war. Abends konnte ohnehin alles gemacht werden. Der komplette Staff war jeden Tag um 19 Uhr verschwunden (über das Wochenende sogar komplett), sodass die Backpacker unbeaufsichtigt waren. Es fühlte sich mehr wie eine rießige chaotische WG an und dementsprechend sah es auch aus. Geputzt wurde nämlich meist nur von den Bewohnern und selbst dann nur sporadisch, betrunken oder einfach garnicht. So wollte nicht nur der migränegeplagte Johannes so schnell wie möglich diesen Platz verlassen, sondern auch seine "Krankenschwester" Carsten, um nicht noch eine weitere Woche so unnötig zu verschenken.