Berichte von 10/2012

Unsere ersten Arbeitstage in Australien

Sonntag, 28.10.2012

Unsere Zeit hier in Coffs Harbour dauert nun länger als anfangs geplant, denn wir haben einen bzw. "mehrere" Jobs gefunden! Wie wir letztes Mal berichtet haben findet man hier eigentlich nur einen Job wenn man im Besitz eines Autos ist, aber auch wenn man von jemandem mit einem Auto mitgenommen wird ;-) In unserem Zimmer wechseln fast täglich die Mitbewohner oder zumindest ein Teil davon, aber eine Japanerin hält es hier schon länger mit uns aus und durch sie haben wir auch unsere Mitfahrgelegenheit gefunden. Sie war ebenfalls wie wir auf Arbeitssuche und hatte auch kein Auto, deswegen hat sie einfach bei 3 Männern aus Hongkong, welche 2 Autos zur Verfügung haben, nachgefragt ob diese sie mitnehmen können. Nachdem sie dann am Montag ihren ersten Arbeitstag hinter sich hatte, machte sie den Vorschlag für uns nachzufragen ob es möglich wäre uns ebenfalls mitzunehmen. Da dies kein Problem war konnten wir am Dienstag unseren ersten Arbeitstag antreten, dafür müssen wir allerdings täglich je 5 AUD pro Person Fahrtgeld bezahlen! Die meiste Arbeit in der Umgebung von Coffs Harbour ist Schwarzarbeit und so auch unsere, was hier jedoch ganz normal ist, denn selbst die Angestellten von unserem Hostel vermitteln nur solche Jobs! Bei unserem ersten Farmer schien alles noch wunderbar zu sein, denn dieser war sehr freundlich und wir verdienten 12 AUD pro Stunde. Nach zwei Tagen wechselten unsere Hongkongnesen jedoch zu einem anderen Farmer, welcher uns nur 10 AUD pro Stunde bezahlt, aber wir hatten keine andere Wahl und mussten uns anpassen. Dazu muss man noch sagen, dass man hier anscheinend kommen und gehen kann wann man möchte, denn es interessiert keinen Farmer ob man um 7 oder um 11 anfängt...was die Hongkongnesen eiskalt ausnutzen und wir dadurch mal mehr und mal weniger verdienen! Die Arbeit als Fruitpicker für Blueberries ist zwar nicht anstrengend, dafür ist sie sehr Wetter, Gelände und Strauch abhängig. Heute mussten wir auch eine halbe Stunde warten, da es kurz angefangen hatte zu Regnen. Was man auch noch erwähnen sollte, dass wirklich alle Schwarzarbeitsfarmen von Indern geführt werden und man dadurch den ganzen Tag nur indisch hört und dazu noch ihre seltsame Musik, bei der man bei jedem Titel denkt, dass der "Sänger" gleich abnippelt :D Und so arbeiten wir jetzt schon seit Dienstag fast täglich auf unterschiedlichen Farmen und versuchen uns ein wenig Geld zu erarbeiten, was jedoch bei einem Lohn von 10 AUD pro Stunde ohne Steuern (wegen Schwarzarbeit), 5 AUD Fahrtkosten pro Person und ziemlich hohen Unterhaltskosten hier sehr schwer fällt! Wir werden in Coffs Harbour also noch bis nächsten Freitag bleiben und versuchen bis dahin auch zu arbeiten, um anschließend weiter Richtung Norden nach Byron Bay zu reisen. Die Leute, die wir hier kennenlernen sind eigentlich alle ganz cool drauf und auch mit den Hongkongnesen verstehen wir uns echt super. Heute haben wir nach der Arbeit erst einmal unsere Wäsche waschen müssen und wurden währenddessen von unserer japanischen Mitbewohnerin "Kumiko" bekocht :-) Nach dem Essen gingen wir zum angrenzenden Bottlemart um uns Bier zu kaufen, damit wir zusammen mit Kumiko noch den Abend ausklingen lassen können. Dabei hatten wir jedoch sehr lustige und auch etwas seltsame Ereignisse bzw. Begegnungen. Zum einen ist hier direkt gegenüber im Pub ein großes Gay Event, zu dem Kumiko uns mitnehmen wollte, aber nur Johannes "Interesse" hatte :P Hier laufen also schon den ganzen Abend nur verkleidete Männer und Ladyboys herum :D Und zum anderen kam aus heiterem Himmel ein junger Mann und wollte zu welchen ins Zimmer, da er anscheinend von Bäumen angegriffen wurde (man merkt also mit dem stimmt irgendwie etwas nicht ganz)! Nachdem er sich dann außen auf einen Stuhl gesetzt hatte und einschlief, haben wir ihn etwas verziert und andere haben von seinem Handy aus SMS geschrieben. Als der dann aufgewacht ist hat er übelst die Paranoia geschoben und hatte Angst vor Menschen...zum Unglück ist er noch Richtung Strand gelaufen, obwohl er komplett neben der Spur lief! Wir hatten also Angst, dass er noch durch seinen Trip ins Meer springt oder so, weshalb wir uns auf die Suche begaben. Da wir ihn jedoch nirgendwo fanden, haben wir uns zu den anderen Hostel-Bewohnern ans Lagerfeuer am Strand gesetzt und dort ein wenig bei Musik und Gesang entspannt. Alles in allem war es also ein fast gelungener Abend, aber Johannes und Kumiko durften leider nicht zum Gay Event gehen, da sie kein Bändchen hatten, also kamen sie wieder zurück ins Zimmer zu Carsten. Jetzt reicht es auch für Heute, deshalb werden wir jetzt mal Schlafen gehen, auch wenn wir Morgen nicht Arbeiten müssen, da die Hongkongnesen mal einen freien Tag haben wollen! Viele liebe Grüße aus Australien von euren Weltenbummlern Johannes und Carsten :-)

  

Life in Coffs'

Donnerstag, 25.10.2012

Nachdem wir zunächst von dem echt sauberen Hostel positiv überrascht wurden unternahmen wir einen kleinen Spaziergang durch Coffs Harbour, um im nahegelegen Supermarkt etwas Essen zu besorgen. Coffs Harbour ist im Vergleich zu Sydney nur klein und erinnert eher an eine amerikanische Kleinstadt und ist daher leider nicht wirklich zum Sightseeing geeignet. Auch Internetzugang hat man hier weder im Hostel noch in (k)einem der nicht vorhandenen Internetcafes. Dafür ist das Hostel echt super. Zum einen gibt es hier neben einem recht preiswerten Restaurant eine Bar in der man wochentags für ein Bier nur 2 Dollar bezahlt und zum anderen viele Möglichkeiten kostenlose Touren zu unternehmen. Wir waren bereits auf einer Känguru Tour, haben den Hafen besichtigt, eine Naturschutzinsel besucht um von dort aus Wale in der Ferne zu sichten (wir sahen zwar welche in der Ferne, aber meist nur das Wasser das sie hochschossen) und geschützte Tiere zu sehen. Wir sahen schon am ersten Tag ein Rudel und einen einzelnen ausgewachsenen Delfin in nur ca. 10m Entfernung. Am folgenden Tag gingen wir aufgrund des schönen Wetters mit unserem taiwanesischen Freund an den Strand um ein bisschen Wellen zu reiten. Der Strand ist in einer Minute vom Zimmer aus zu erreichen und extrem schön und sauber. Man muss aus dem Zimmer durch einen lichten Teil des "Busches" gehen (nur ca. 20m) und ist schon am Strand. Im Busch hausen Papageie und "Bush turkeys", die wie unsere Fasane aussehen und den ganzen Tag außen bei den Frühstückstischen darauf warten unachtsamen Backpackern das Frühstück abzuziehen um damit im Wald zu verschwinden. Durch ihre Dreistigkeit ist das manchmal echt unterhaltsam und wir mögen sie inzwischen sogar. Aber zurück zum Strand: der Tag war so heiß, dass wir uns trotz Sonnenschutzcreme einen leichten Sonnenbrand eingefangen haben. Zum Glück war das bisher der einzige Tag mit Temperaturen von über 34 Grad. Am nächsten Tag haben wir morgens Besuch vom Staff bekommen der Fruitpicker suchte, allerdngs währte unsere Freude über Arbeit nur kurz, da lediglich Leute mit Erfahrung gesucht wurden. Wir fragten nach ob es für uns noch andere Fruitpickerjobs geben könnte, aber entweder waren schon alle Plätze vergeben oder man brauchte ein eigenes Auto. Auch die fehlende Möglichkeit unsere CV's zu bearbeiten bzw. auszudrucken erhöhte unsere Chancen auf dem Arbeitsmarkt nicht gerade. Am 4. Tag in Coffs Harbour wurden jegliche Versuche zu schlafen durch den unerhört lauten Feueralarm, der den ganzen Tag einfach anging, zu nichte gemacht. Als wir dann das Schlafen aufgegeben haben und uns an der Bar den Lärm mit ein paar Bier für 2 Dollar aus dem Kopf trinken wollten waren wir zunächst skeptisch ob das Angebot auch am Wochenende gilt. Also kurz bei den Roommates nachgefragt die uns mit "hajo logisch" das Angebot bestätigten und dann ab an die Bar, 4 Bier bestellt... Die Rechnung sah die Sache mit dem Angebot allerdings anders: 20 AUD. Die Moral von der Geschicht : Roommates die stoned sind vertraut man nicht! Heute morgen wurden wir dann wieder durch einen Typ vom Hostel, der Fruitpicker suchte, aufgeweckt. Da weder etwas von Leuten mit Erfahrung, noch von einem benötigten Auto gesagt wurde, zogen wir uns sofort um und meldeten uns an. Doch natürlich wurde uns dann dort wieder gesagt, dass wir ohne Auto nicht zur Farm kommen und uns der Farmer auch nicht mitnehmen kann. Da wir nun sowieso schon wach waren gingen wir nach dem Frühstück auf Muttonbird Island um ein paar Fotos vom Strand und dem Hafen zu schießen. Auf dem Rückweg mussten wir feststellen, dass wir aufgrund des Gezeitenwechsels nichtmehr mit trockener Hose zurück zum Hostel kommen konnten. Doch die nassen Kleider waren spätestens beim ersten (bisher hatten wir Mädels, die für uns gekocht haben) selbst gemachten warmen Essen, nämlich Hamburger, schnell vergessen. Arbeitslose Grüße aus Down Under von Johannes und Carsten
 

  

Weiter Richtung Norden

Freitag, 19.10.2012

Heute sind wir nach knapp 10 Stunden Busfahrt in Coffs Habour angekommen. Die letzten Tage in Sydney konnten wir noch bei schönem Wetter und einer Bootsfahrt zur Watsons Bay genießen. Unseren letzten Tag in Sydney verbrachten wir allerdings damit unsere Busplätze zu buchen, eine Unterkunft in Coffs Habour zu finden und unsere Curriculum Vitae's zu verfassen. Zum Abschluss gönnten wir uns noch ein Essen bei Subway, trotz den dort herrschenden Wucherpreisen :P In unserer neuen Behausung sieht es endlich ein wenig besser aus, dafür haben wir hier weniger Platz und keine Großstadt wie Sydney angrenzend. Auch unsere "Jobhoffnungen" wurden etwas zerschlagen...hier gibt es zwar genug Farmer, jedoch verdient man nur 10 AUD pro Stunde, muss davon noch 29% und weitere 9% Steuern abdrücken und eine Unterkunft von ca. 25 AUD pro Nacht bezahlen (ohne Verpflegung). Hier läuft zwar gerade die Blueberry Saison an und es werden dadurch Arbeiter gesucht, aber 10 AUD pro Stunde liegt unter dem Mindestlohn und gestern haben sich viele Fruit Picker einen Sonnenstich geholt und mussten sich die ganze Nacht lang übergeben! Deswegen wollen wir Morgen zum einen in Supermärkten unsere CV's verteilen, um vielleicht dort Arbeit zu finden und zum anderen Farmen anrufen um als WWOOFER zu arbeiten, d.h. Arbeit gegen Unterkunft und Verpflegung. Zum Abschluss des heutigen Tages entspannen wir noch ein wenig in unserem 6-er Zimmer vor dem Fernseher zusammen mit unseren Mitbewohner(inne)n aus Taiwan, England, Kanada und Deutschland. Viele Grüße vom anderen Ende der Welt :-)

 

Sydney bei Tag und Nacht

Sonntag, 14.10.2012

Das Wetter, das zunächst durchwachsen aussah, hat sich nun endlich gebessert. Die Sonne kommt öfters raus und so können wir gerade gemütlich bei angenehmen Temperaturen am Hafen entspannen. Diese Entspannung ist auch nötig bei den Unruhen die unsere Mitbewohner(innen) jede Nacht verursachen! Inzwischen haben wir auch schon das Nachtleben der Stadt etwas kennengelernt und konnten gestern Abend sogar ein Feuerwerk am Hafen bestaunen. Auf dem Rückweg vom Hafen haben wir noch einen kleinen Abstecher durch Chinatown gemacht. Wie jeden Morgen standen wir auch heute früh auf und begaben uns nach dem sehr mäßigen und spartanischen "Frühstück" (Toast and Peanut Butter) auf den Weg einmal die nicht so touristenverseuchten Gegenden zu erkunden. Heute werden wir wohl recht früh ins Bett gehen, damit wir morgen für die Tour zu den Blue Mountains fit sind. Sollte am Dienstag schönes Wetter sein, so haben wir noch eine Bootstour geplant. Ansonsten haben wir vor Sydney recht bald zu verlassen und Richtung Norden zu reisen, denn ohne Arbeit sind die extrem hohen Preise hier nicht zu verkraften( 1 kg Gouda - 22,99 AUD; 1 Pizza Margherita am Hafen - 23 AUD; 1 Kugel Eis am Hafen - 6,60 AUD; 1,5 L Evian Wasser im billigen Supermarkt - 3,88 AUD; ...). So nun genießen wir noch ein wenig das schöne Wetter und lassen uns dann später hoffentlich gut von den Mädels bekochen ;-) Viele Grüße nach Deutschland!

 

Ankunft in Sydney

Donnerstag, 11.10.2012

Groß war die Freude als wir nach den letzten 9h Flug zum Landen in Sydney ansetzten. Doch leider merkten wir schnell, dass sich unter den Wolkenbergen, die wir von oben sahen, tatsächlich Regen verbarg. Nachdem wir dann mit dem Bus zum Backpacker-Hostel kamen mussten wir dort noch 2 seeeehr lange und vor allem müde Stunden warten bis wir einchecken durften. Man muss dazu sagen, dass unser Hostel etwas versifft und eng ist, aber das ist anscheinend ganz normal hier. Momentan sitzen wir in der Bank und warten darauf unser australisches Konto aktivieren zu können. Nachher werden wir noch einen kleinen Spaziergang durch die Gassen Sydneys machen. Es bleibt zu sagen, dass wir in den wenigen Stunden hier schon extrem viele neue Eindrücke bekommen haben, diese passend einzuordnen wird allerdings noch ein paar Tage dauern :P

Zwischenstopp in Seoul

Mittwoch, 10.10.2012

Nun hat unsere 7-monatige Reise endlich begonnen! Wir sind nach einem angenehmen 10-stündigen Flug gut in Seoul, unserem Zwischenstopp, gelandet. Es herrscht sonniges Wetter bei leichtem Wind und wir sind zuversichtlich, dass wir die 4 Stunden Aufenthalt gut überbrücken können. Momentan sitzen wir im Incheon Airport und vertreiben uns die Zeit mit Fußball schauen, Barcelona gegen eine andere Mannschaft (leider alles nur auf Koreanisch, wodurch wir es nicht entziffern können :P). Unglücklicherweise hat es heute mit einem Stadtbesuch noch nicht geklappt, was auch an gewissen bürokratischen Hürden lag, dafür kennen wir uns jetzt für unseren Rückflug damit aus und können diesen dann nächstes Mal nachholen! Bevor wir uns auf den zweiten Teil unseres Flugs begeben werden wir noch ein wenig den Flughafen erkunden, sonst sind wir nach 20 Stunden Flug und wenig Bewegung wohl Thrombosepatienten ;-)

Flug: Frankfurt - Seoul