Brisbane

Donnerstag, 22.11.2012

Während unseres nächsten Reiseabschnittes ging es nach Brisbane. Doch selbst nach Brisbane zu kommen stellte für uns schon eine Schwierigkeit dar. Grund hierfür war ein Bus, welcher garnicht nach den üblichen Greyhoundbussen aussah und demnach völlig von uns ignoriert wurde...bis wir eine Stunde später merkten, dass es wohl doch besser gewesen wäre einzusteigen, da wir vergeblich auf den "echten" warteten. Nach weiteren 3 Stunden Warte- und 3 Stunden Fahrtzeit kamen wir dann dennoch in der Großstadt an. Leider hatte das Hostel in Brisbane keinen Pickup-Service, sodass wir mit jeweils 2 Rucksäcken, 2 Taschen und den Umhängebeuteln bei sengender Hitze zu Fuß das Hostel suchen mussten. Dort angekommen waren wir zwar komplett nass geschwitzt, aber dennoch überglücklich. Das Hostel war zwar recht klein, vor allem die Küche, aber echt sauber. Auch die Zimmer waren vollkommen in Ordnung und mit Steckdosen sowie Kühlschrank ausgestattet. Die Backpacker waren alle klasse Leute, sodass in Kombination mit der geringen Größe familiäre Stimmung herrschte. Des Weiteren hatte es einen kleinen Pool, den wir aber aufgrund des abgestandenen Wassers (wie jeder Hostelpool) nur bei heftigster Hitze nutzten. Nach einer Dusche gingen wir dann ein bisschen die Stadt erkunden. Auch wenn nicht ganz direkt am Meer, ist die Lage rund um einen großen Fluss super schön. Vor allem die öffentliche Lagune ist bei heißem Wetter Sammelpunkt für Backpacker und Einheimische. Zudem machen die vielen Parks und der botanische Garten extrem viel her, speziell abends wenn sie in verschiedenen Farben beleuchtet sind. Im Gegensatz zu anderen Orten war das Einkaufen hier praktischerweise sehr einfach, da man bis zum nächsten "Coles" nur 5 Minuten laufen musste. Nachdem wir das erledigt hatten, machten wir Bekanntschaft mit unseren beiden Zimmergenossen, einem Japaner und einem weiteren Deutschen. Beide waren extrem gut drauf. Abends setzten wir uns mit ihnen und den anderen Backpackern in den Hinterhof des Hostels um den Tag ausklingen zu lassen. Das Frühstück wurde am nächsten Tag auf dem kleinen Balkon im oberen Stockwerk gegessen, von dem aus man einen schönen Ausblick Richtung Vorstadt und den angrenzenden grünen Bergen hatte. Mittags gingen wir dann mit ein paar Leuten vom Hostel in der Lagune baden. Wir sonnten uns und spielten ein bisschen Frisbee. Doch leider währte dieses schöne Wetter nicht sehr lange. Am nächsten Tag fing es nämlich an zu regnen. Anfangs noch normal, entwickelte es sich zu einem brutalen Unwetter, das die Straßen bei peitschendem Wind zu Bächen machte. Alle paar Sekunden blitzte und donnerte es direkt in der Nähe (wie wir später in den internationalen Nachrichten erfuhren waren es in Brisbane über 5000 Blitze). Auch in Teile des Hostels war Wasser eingedrungen. Unser Tag war somit sprichwörtlich ins Wasser gefallen und wir kamen bzw. gingen nicht aus dem Hostel heraus. Am nächsten Tag lagen auf den Straßen und in den Parks dutzende abgeknickte und vom Blitz getroffene Bäume. Froh, dass das Unwetter vorüber war, gingen wir unsere Einkäufe erledigen. Doch als wir aus dem Supermarkt kamen fing es wie aus dem nichts an zu hageln. Die Körner erreichten schnell Traubengröße, sodass wir wieder Ewigkeiten warten mussten bevor wir zurück ans Hostel laufen konnten. Wir waren in den folgenden Tagen noch des Öfteren in der Innenstadt und besuchten unter anderem die State Library um das WLAN und die öffentlich zugänglichen Computer zu nutzen, sodass wir Bilder für den Blog hochladen konnten. Dies war zwar nicht möglich, da man nicht auf die Daten des USB-Sticks zugreifen konnte, aber wir trafen dort trotzdem viele Leute aus unserem Hostel. Anschließend surften wir noch entspannt auf den Sofas der State Library, wie geschätzte 100 andere Leute. Doch wir wollten uns natürlich auch nicht das nahe gelegenen "Lone Pine Koala Sanctuary" entgehen lassen. Deshalb besuchten wir diesen Park am nächsten Tag mit dem Bus. Hier sah Carsten dann seine sehnsüchtig erwarteten Koalas :-) Wir ließen uns die Möglichkeit nicht entgehen Fotos mit Koalas im Arm zu machen. Doch der 3er Fotopass erweckte aufgrund des recht "niedrigen" Preises schnell unsere Aufmerksamkeit, wodurch sich zum Koala noch Schlange und Krokodil zu uns auf das Foto gesellten. Später fütterten wir Kängurus und Emus per Hand in einem Freilaufgehege und kamen sogar dazu sie zu streicheln. Doch es gab auch sehr schöne Papageie, Greifvögel, Schlangen, Krokodile, Dingos, Wallabies, Wombats, Tasmanische Teufel und Schnabeltiere zu sehen. Nach dem schönen Besuch in Lone Pine war nur noch eine Sache auf unserer Brisbane To-Do-Liste übrig geblieben, nämlich das Buchen unserer Touren. Somit gingen wir am letzten verbliebenen Tag nochmal in die Stadt um ein Reisebüro zu finden. Leider erwies es sich als relativ schwierig einen seriösen Anbieter zu finden, waren die meisten "Reisebüros" meist so dreist einen von der Straße aus gleich in ihr Geschäft zu zerren. Auch bestand die "kompetente Beratung" nur aus anderen Backpackern. Als wir jedoch endlich fündig wurden zögerten wir nicht lange und es wurden gleich alle wichtigen Touren auf einmal gebucht (Whitsundays, Fraser Island, Alice Springs, Cape Tribulation Regenwald und Skydive). Wobei Johannes aufgrund des enormen Preises auf den Skydive verzichtete. Bei den Touren sind wir zum Glück flexibel, da es sich um zeitlich offene Tickets handelt und uns das Büro auch schon Unterkünfte für die Brückentage vor und nach den Reisen besorgt hat. Somit konnten wir schließlich Brisbane erleichtert verlassen, auch in Bezug auf unser Konto, ohne uns noch unnötig Gedanken über den Fortgang unseres Abenteuers machen zu müssen.